SGM Nat-B 3. Runde
Trümmi on Fire - Dritter Sieg im dritten SGM-Wettkampf
Bereits im Frühjahr waren wir in der SMM zu Gast bei Sorabam Steinengraben. Damals fegten wir den Gegner gleich mit 7:1 aus ihrer guten Stube.
Der Ort war wieder der gleiche, das Verpflegungsbuffet nicht mehr ganz so üppig wie beim letzten Mal, aber immer noch weit über dem Durchschnitt üblicher Schachklub-Angebote. Während Sorab in der laufenden SGM-Saison noch keine Punkte einfahren konnte, grüssten wir als Aufsteiger von der Tabellenspitze. So stellte das gegnerische Team von Captain Milan Miletic alles auf, was Rang und Namen hatte und war vom Papier her entsprechend zu favorisieren. Es sollte aber anders kommen.
Die erste Erfolgsmeldung kam vom Mannschaftsleiter persönlich. Da Thadeus kurzfristig erkrankte, musste er sich von der Lektüre dieses Buches lossagen und mit Schwarz gegen Stanislav Budisin in die Hosen steigen:
Nachdem er seine Figuren im Stile eines gewieften Fussballtrainers zum Warm-Up an den Damenflügel schickte, kehrten sie mit der nun wettkampftauglichen Muskulatur kraftvoll an den Königsflügel zurück, inklusive einer vom Buch inspirierten Fesselung des Zentrumspringers:
In bereits aussichtsloser Lage versuchte Budisin hier Lxg6, gefolgt vom starken Lxe4!, wonach sich der schwarze Turm aussuchen kann, ob er nach Txe4 auf f1 oder nach Lxe4 auf h8 mattsetzen möchte.
Kurz darauf strich Goran Milosevic gegen Andi unerwartet früh die Segel. Zwar stand er ziemlich passiv und musste eine Figur geben. In unklarer Stellung hätte er aber 2 Bauern dafür erhalten. Der Computer sieht mit +2.0 zwar Vorteile für Andi, aber ob das in der Praxis so leicht umzusetzen gewesen wäre?
Wäre, wäre, Gartenschere - es stand 2:0 für uns.
Kurz darauf willigte Thomas in das Remisangebot seines Gegners ein. Auch hier war die Situation sehr kompliziert, und erst der Computer deckte auf, dass ein Figurenopfer deutlichen Vorteil für Thomas ergeben hätte.
So stand es zu diesem Zeitpunkt 2,5:0,5 für uns. Die Partien von Heinz und Kaspar rochen stark nach remis, während Michi, Mario und Antoni gehörig unter Druck waren. Es versprach also eine spannende Schlussphase zu werden.
Das Turmendspiel von Heinz wird in sämtlichen gängigen Engines mit 0.0000000 bewertet. Genervt davon, dass Heinz nicht schon lange eines der diversen Remisgeboteangenommen hatte, schafft es Andjelkovic aber noch, einen Verlustzug zu finden. Dieser nicht budgetierte zusätzliche halbe Punkt erhöhte die Wahrscheinlichkeit, mit Mannschafts-Punkten von dannen zu ziehen.
Antoni konnte sich dann dem starken Königsangriff seines Gegners Simon Klotz nicht länger erwehren, so dass Sorab auf 1,5:3,5 verkürzen konnte.
Mario nahm sich bezüglich Zeitmanagement ein Vorbild an der derzeit laufenden Schach-WM und spielte ab dem 20. Zug eigentlich nur noch mit den Bonus-Sekunden. Dies war in etwas beengter Stellung nicht einfach gegen IM Filipovic. Dieser hätte mit einem strategischen Figurenopfer auch eine Möglichkeit gehabt, auf Sieg zu spielen. Dies wollte er aber offenbar nicht riskieren und bot zur allgemeinen Überraschung remis, was uns einen Mannschaftspunkt sicherte und einen zweiten aufgrund der Remis-Tendenz bei Kaspar sogar wahrscheinlich machte.
So kam es dann auch. Michi musste sich zwar dem formstarken und frischgebackenen NEM-Champion Stankovic geschlagen geben. Kaspar wickelte dann das remislicheTurmendspiel in ein noch remislicheres Bauernendspiel ab und da die Partie dann auch tatsächlich remis endete, konnten wir beide Mannschaftspunkte mit in die Markthalle nehmen, wo wir sie bei einem Bier gebührend würdigten.
Sorab Basel - Trümmerfeld Basel 3½:4½
(Scherer - Kappeler ½:½, Stankovic - Schröter 1:0, Filipovic - Kobler ½:½ Milosevic - Aerni 0:1, Alber - Lutz ½:½, Andjelkovic - Wirz 0:1, Budisin - Sperzel 0:1, Klotz - Grzeskowiak 1:0).
Somit grüssen wir zum Jahresende weiter verlustpunktlos von der Tabellenspitze. Bernd hat sich offenbar ein Vorbild an der SMM-Leistung von Mike Gostelis Team genommen. Die nächste Runde findet am 11. Januar zu Hause gegen Sursee statt.